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Vorlesung

Digitale Ring­vorlesung Text­dynami­ken im Winter­semester 2024/25 und im Sommer­semester 2025

Im Zusammenhang der Germanistischen Institutspartnerschaft textdynamiken (2024–2026) veranstaltet das Projektteam, das aus Germanist:innen der Universität Leipzig und der Universität Krakau besteht, im Wintersemester 2024/25 und im Sommersemester 2025 eine digitale Ringvorlesung, die das Thema Textdynamiken konzeptionell und methodisch in den Teilfächern der Germanistik verankern und das Potential dieser so offen erscheinenden Vokabel ausloten möchte.

Plakat für die Ringvorlesung Textdynamiken mit dem vollständigen Programm

Die einzelnen Vorlesungen richten sich an Studierende der Germanistik in Leipzig und Krakau (und darüber hinaus), wenden sich aber zugleich an die Fachöffentlichkeit, um die dynamischen Prozesse von Texten (in sprachlicher oder schriftlicher Form) als Grundlagenthema der Germanistik zu lancieren.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Online-Teilnahme unter

Link: https://bit.ly/3Y1bEh9
Meeting-ID: 657 5892 3029, Kenncode: 169255

Wintersemester 2024/25

07.11.2024, 19:15–21:45

FRANK LIEDTKE: Texte in Schritten. Über prozedurale Texte

Es geht um Texte, die eingebettet sind in Handlungen und mit diesen im Zeitverlauf zusammenspielen. Beispiele für solche Texte sind Rezepte, die man liest und dabei kocht; Anweisungen zum Händewaschen in der Pandemie; Stadtführer, die man beim Besichtigen liest; Bauanleitungen für Möbel etc. Die Verschränkung von Lesen und Handeln beruht auf spezifischen Regeln, die für diese Texte charakteristisch sind. Diese sollen herausgearbeitet werden.

28.11.2024, 19:15–20:45

AGNIESZKA GAWEŁ: Todesanzeigen im Wandel von Raum und Zeit. Zu sprachlichen und kulturellen Determinanten der Textsorte Todesanzeige

Die Kommunikation über den Tod unterliegt zahlreichen kulturellen Determinanten, welche den Inhalt wie auch den formalen Aufbau der Textsorten im Umfeld von Tod und Trauer geprägt haben. Im Vortrag analysieren wir den Einfluss von kulturellen Determinanten auf die sprachliche Gestaltung der Textsorte Todesanzeige. Das Material für die vorgenommenen Erwägungen bilden sächsische Todesanzeigen aus Dresden und der Umgebung vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

19.12.2024, 19:15–20:45

SABINE GRIESE: Rennereien — Überlegungen zur Textdynamik in Hugos von Trimberg Renner

Der Vortrag behandelt Hugo von Trimberg und seinen Renner, der um 1300 entstanden ist. Der Text ist in sich sehr dynamisch, da er hin- und herspringt, ihm ist in der Forschung wiederholt fehlende Kohärenz vorgeworfen worden, der Titel ‚Renner‘ weist auch darauf hin, er rennt von Thema zu Thema, er wird dabei zum Renner, weil er bis zu Gottsched, Lessing und Herder ein sehr beliebter Text war, erst danach ließ seine Rezeption nach. Dieser Renner ist auch in der Überlieferung beweglich, früh hatte man ihn mit einem neuen Gliederungssystem versehen, evtl. war es sogar Hugo selbst, der zwei Fassungen erstellte; es gibt spätere Kurzfassungen, bebilderte Fassungen etc. Diese beiden Punkte möchte ich darstellen und grundsätzlich die Frage nach dem Text stellen.

16.01.2025, 19:15–20:45

STEPHANIE BREMERICH: Fortschritt als Rückschritt. Dynamiken von Raum und Zeit in Dystopien der Gegenwarts­literatur

Endzeitfiktionen haben derzeit Konjunktur. Dystopische Texte der Gegenwartsliteratur lassen sich als literarische Krisenphänomene lesen, die aktuelle soziale, politische, ökologische und ökonomische Probleme in eine (meist nicht allzu ferne) Zukunft extrapolieren – eine Zukunft wiederum, die als Katastrophe vorgestellt wird und narrativ beginnt, wo die Welt bereits am Ende ist. Die Verbindung von Gegenwartskritik und Zukunftsentwurf sowie der Versuch, vom Ende (und über das Ende hinaus) zu erzählen, gehen mit besonderen Dynamiken der Raum- und Zeitgestaltung einher, die ich im Vortrag beleuchten möchte.

Sommersemester 2025

24.04.2025, 19:15–20:45

ZOFIA BERDYCHOWSKA UND ROBERT MROCZYNSKI: Dynamiken komplexer Handlungen — am Beispiel von Fahrschul­inter­aktionen

Es wird an konkreten video- und audiobasierten Fahrstunden veranschaulicht, wie die Bedeutung interaktiv konstituiert wird. Folgende Aspekte werden dabei besonders im Fokus stehen: der Handlungscharakter (Interaktanten lösen bestimmte Aufgaben oder bearbeiten Probleme und verfolgen bestimmte Zwecke), die Methodizität (die Sprecher benutzen mehr oder weniger routinierte Methoden des Handelns, bspw. deiktische Ausdrücke), die Sequenzialität (Gespräche sind durch eine zeitliche Abfolge gekennzeichnet) und die Interaktivität (die Gesprächsteilnehmer nehmen mit ihren (Sprech-)Handlungen Bezug auf die (Sprech-)Handlungen anderer Gesprächsteilnehmer).

15.05.2025, 19:15–20:45

MAGDALENA FILAR: Zur Informations­struktu­rierung im Vorspann der Online-Presse — ein deutsch-polnischer Vergleich

Der Vortrag ist dem Phänomen der Informationsstrukturierung in Vorspanntexten (Leads) der deutschen und polnischen Tagespresse gewidmet. Den Ausgangspunkt des Vergleichs bildet der funktional-kognitive Ansatz in der Textlinguistik, laut dem thematisch-rhematische Strukturen als informationsstrukturelle Muster behandelt werden. Ihre Beschreibung berücksichtigt neben der Kategorie der Bekanntheit auch solche Faktoren wie Perspektivierung und Emotionspotenzial im Text.

05.06.2025, 19:15–20:45

PAWEL ZARYCHTA: A wie Artefakt und Anekdote. Zu Textdynamiken am Beispiel der ausgewählten Objekte der Sammlung Varnhagen

Der in Krakau aufbewahrte Teil der Sammlung Varnhagen umfasst Briefe und Lebenszeugnisse von ca. 9000 Personen, vorwiegend aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Abgerundet werden diese monumentalen Bestände um Scherenschnitte, Abbildungen, Zeitungsausschnitte, getrocknete Blumen und sonstige Miszellen, hinter denen sich oft aufzudeckende Geschichten verbergen. Im Vortrag soll es daher genau um diese Textualität und deren Dynamiken an ausgewählten Beispielen handeln.

26.06.2025, 19:15–20:45

AGNIESZKA SOWA: Dynamik des Handwerks in ausgewählten Romanen von Martin Mosebach

Martin Mosebach (geb. 1951) reflektiert in seinen Romanen u. a. den Zusammenhang des Traditionellen und des Modernen in unterschiedlichen Bereichen, wobei der Autor dem Letzteren ziemlich skeptisch, manchmal sogar ostentativ skeptisch gegenübersteht. Ein beachtenswertes Element, an welchem dies zum Ausdruck gebracht wird, sind in seinem Werk Gegenstände, Objekte, darunter auch die alltäglichsten, und die Prozesse ihrer Herstellung oder ihres Restaurierens. Im Vortrag wird die Aufgabe fokussiert, das Motiv des Handwerks als einen Baustein der kulturgeschichtlichen Überlegungen des Autors zu deuten.

Den Flyer mit dem vollständigen Programm finden Sie hier zum Download (PDF, 178 kB).

Aktuelles Projekt-Archiv Online-Journal Team